Glasperlenspiel im Rosenhof

Am Wochenende war Glasperlenspiel im Rosenhof, Osnabrück zu Gast. Glasperlenspiel haben sich einen breiten Sound erarbeitet. Das Duo um Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg lässt sich live von Schlagzeuger Bene Neuner, Bassist Markus Vieweg, Gitarrist Nico Schliemann und Backing-Sängerin Silvia Dias unterstützen. Zusammen klingen sie nach einer Mischung aus elektronischem Pop, halb garem Stadionrock und Schlager.


Bekannt wurde das Duo in letzter Zeit besonders durch die Hit-Single „Geiles Leben“, zuvor erhielten die beiden für Songs wie „Echt“ oder „Nie vergessen“ eine Menge Aufmerksamkeit. Die beachtliche Erfolgsstory von Glasperlenspiel erklärt sich, wenn man ihre ausverkaufte Show im Rosenhof sieht.

 
Durchchoreografierte Bühnenperformance
Denn es ist wirklich eine Show, die die Band aus Stockach hier feiert: Sie liefert eine opulente, besonders zu Beginn durchchoreografierte Bühnenperformance mit wirbelnden Lichtkegeln, meterhohen Nebelsäulen und einem großen X – angelehnt an den Titel ihres aktuellen Albums „Tag X“ – als digitale Projektionsfläche und individuellen Lichteffekt. Vielleicht hat sie dieses Auftreten im Vorprogramm von Helene Fischer gelernt. Ihren Songs steht dieser unterhaltsame Rahmen gut.
Doch so dick sie auch auftragen: Glasperlenspiels Elektropop ist eindeutige Radiomusik, die nicht viel Tiefgang versprüht. Niemczyk und Grunenbergs Lieder klingen nach einer Mischung aus Florence + The Machine, Christina Stürmer und – ja – Helene Fischer mit Elektro-Elementen, zwischen diesen drei Größen bewegt sich Sängerin Niemczyk auch auf der Bühne. Die tanzbaren und emotionalen Songs bringen jenseits der bekannten Singles nicht den größten Wiedererkennungswert mit sich.

 
Soundtrack für die Generation „Berlin – Tag & Nacht“
Glasperlenspiel schreiben den endlosen, dünnen Soundtrack für die Generation „Berlin – Tag & Nacht“, der aktuelle Titelsong für „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ stammt tatsächlich aus ihrer Feder, für ein Lebensgefühl, das an dem ewigen, befindlichkeitsfixierten Streben nach emotionaler und romantischer Perfektion krankt. Dem Streben nach dem einen, echten und besten aller Momente. Nach einem selbstbestimmten und absolut individuellen Leben, das das Ich in den Mittelpunkt rückt und vielleicht auch noch das Du, aber das war es dann auch, und wenn es nicht passt, wünscht man sich eben noch kurz ein „geiles Leben“ und geht seiner Wege. Weiter auf der naiven Suche nach dem Optimum, mit großen Träumen im Kopf und dem Willen, alles aus allem herauszuholen.

 
Das Konzert wurde vom Singer-Songwriter Benne eröffnet, der Glasperlenspiel auf diesem Teil ihrer „Tag X“-Tournee begleitet und mit seinem Akustikgitarrenpop inhaltlich wie musikalisch auf den Abend einstimmte.

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